In wenigen Tagen ist es soweit…die Klausuren stehen an. Für viele wird es die erste große Hürde sein, die sie im Studium überwinden müssen. Und so schleichen sich unweigerlich tausend Fragen in den Kopf: Was wird mich erwarten? Wie wird die Prüfung ablaufen?
Habe ich genug gelernt – und vor allem: Habe ich das Richtige gelernt?
Je näher der gefürchtete Tag X rückt, desto wirrer werden die Gedanken…Eine Mischung aus Panik und Hoffnung macht sich breit. Panik, noch rechtzeitig die letzten Lerninhalte zu verinnerlichen – Hoffnung, darauf zu vertrauen, was man bereits kann.
Oftmals leidet unter diesem – selbst auferlegten – Stress das gesamte Umfeld mit. Man ist gereizt, nervös und schlecht gelaunt. Nicht selten verliert man den Blick für das Wesentliche und zerstört so unbewusst und beiläufig genau die Strukturen und Leitlinien, die einem fernab der Prüfungszeit Halt, Sicherheit und Zufriedenheit verschaffen.
Auch wenn es schwerfällt mit Blick auf den Kalender, sollte man versuchen, loszulassen…
Loslassen von dem krampfhaften Versuch, genau das nachzuholen oder aufzuholen, was man im Laufe des Semesters eigentlich schaffen wollte. Loslassen, von dem nächtelangen Lernen, schlaflosen Nächten und gedankenversunkenen Hineinleben in den Tag. Oftmals hält man an der Illusion fest, dass ein kleines Wunder geschieht. Das plötzlich die Erleuchtung kommt, der Stoff im Gedächtnis verankert bleibt und die Tage plötzlich drei Stunden länger werden. Und es fällt ebenso schwer, sich einzugestehen, dass auch diese Illusionen nur Wunschdenken bleiben werden.
Allen, die sich jetzt vielleicht in diesen Zeilen wiedererkennen und sich sagen, dass sie aber genau diesen Zustand nicht ändern können, dass sie jede freie Minute für das Lernen aufwenden müssen, um eine reelle Chance zum Bestehen der Klausur zu haben, sei gesagt:
Nehmt euch bewusst eine Auszeit.
Gönnt euch einen Nachmittag mit eurer Familie, euren Freunden oder einfach für euch selbst. Vergesst für einen Nachmittag die Ängste, Sorgen und den Zwang, unbedingt weiterlernen zu müssen…und genießt diesen in vollen Zügen: ohne schlechtes Gewissen, ohne Blick auf die Uhr und wirklich: ohne Lernen.
Tankt Kraft und Energie, streichelt eure Seele und atmet bewusst auf…diese Zeit, die ihr jetzt wirklich nur in euch und euer Wohlbefinden investiert, wird sich doppelt und dreifach positiv auszahlen. Plötzlich sind die Kraftreserven wieder aufgetankt und vielleicht bringt der Abstand doch unverhofft die langersehnte Erleuchtung. Vielleicht werden auf einmal Zusammenhänge klarer, der Lernstoff strukturierter und der Optimismus wieder größer.
In jedem Falle solltet ihr euch immer im Klaren darüber sein:
Es ist „nur“ eine Klausur.
Der Fortbestand der Welt hängt nicht von dem Ergebnis dieser Prüfung ab, die Erde dreht sich weiter…aber die Liebsten um euch herum werden es euch danken, wenn ihr wieder zu euch selbst findet und die Situation sich entspannt…
In diesem Sinne wünsche ich euch allen eine nach bestem Wissen und Gewissen entspannte letzte Prüfungsvorbereitungszeit und
Toi Toi Toi,
eure Silva